Meran goes on stage.
Hier liegt die tiefe Bedeutung des Theaters, dessen, was dem Auge geboten wird.
Die Szene ist die Bühne, auf der die Schauspieler agieren, aber sie ist auch die Leinwand, auf der ein Maler malt.
Die Szene ist das, was man zu sehen bekommt. Es ist aber auch das Schloss von Schenna, in dem Johannes von Habsburg lebte.
Der Traum ist die perfekte Verbindung zwischen Meran und Schenna.
Daher auch der Titel: Meran geht, neigt, orientiert sich nach Schenna, wo der Genius loci Johannes steht.
Es ist der Traum des Erzherzogs Johann von Habsburg, der das Fundament von Schloss Schenna bildet.
Zwischen diesen Bergen, zwischen den Hügeln, schreitet er mit dem Schritt eines Wanderers auf dem Nebelmeer, mit dem langsamen und gemessenen des Bauern,
mit dem kühnen und leidenschaftlichen des Liebhabers.
Johannes von Habsburg lehrte dieses Land Tirol, von sauberen Reihen neuer Reben zu träumen. Heute sind es endlose Prozessionen von Pinot noir-Reben,
Chardonnay, Riesling auf der Bühne Südtirols. Wo andere nur eine Traube sehen, sieht Johannes die Zukunft eines Landes.
Wo andere nur eine Flasche Wein sehen, sieht Helmuth ein Fest in Meran.
Meine phantasievolle, traumhafte Erzählung spielt im Traum. Der Erzherzog tastet mit dem Fernrohr den Horizont ab, Helmuth betrachtet
die Gestalt des Johannes, weil er weiß, dass man nur auf den Schultern von Riesen weiter sehen kann.
Die Schauplätze und Kulissen wechseln zwischen dem mittelalterlichen Schloss in Schenna, in dem Johannes lebte, und dem Puccini-Theater in Meran, das im
Jugendstil. Die Kostüme des Erzherzogs, die das Ergebnis sorgfältiger historiographischer Recherchen sind, stammen aus dem frühen 19.
Das Herzstück der Musik stammt aus unserer Live-Aufnahme mit den Maestros Roberto Barrali und Giorgio Fiori. Die harmonische, ostinate und aufsteigende Begleitung ist
baut auf dem Anfangsteil von Franz Schuberts Andante con moto, 1827,Op.100 auf.
Der Erzherzog sucht nach geeigneten Böden, studiert Botanik, pflanzt junge Reben und schießt sie wie Pfeile in Tirol. Helmut träumt davon, ihn zu treffen
und das geschieht im Puccini-Theater, im Proszenium.
Der Erzherzog schenkt ihm einen uralten Schlüssel, mit dem sich Szenarien in der Welt des Weines öffnen.
Der Traumschlüssel gehört demjenigen, der aufrichtig glaubt.
28.10.2022
Carlo Guttadauro
Bildphilosoph, Fotograf, Drehbuchautor und Regisseur